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Eine Partnerschaft mitVier PfotenArosa

IN ERINNERUNG AN DEN ERSTEN BÄREN IM AROSA BÄRENLAND

NAPA 12. Dezember 2006 - 4. November 2020

Die Geschichte eines Pelzträgers

Napa – er war der erste Bär, welchen die Tierschutzorganisation Vier Pfoten aus einer misslichen Haltung befreite und nach Arosa brachte. Bis zu seiner Rettung lebte Napa unter schrecklichen Verhältnissen im heute geschlossenen serbischen Zirkus Corona in der Stadt Srbobran. Das Rettungsteam fand ihn damals in einem winzigen, verrosteten und vermüllten Metallkäfig vor, der keinerlei Schutz vor Regen und Sonne bot. Der gross gewachsene Enkel eines Eisbären konnte sich in seinem Käfig nicht einmal aufrichten – und das jahrelang. Da es in Serbien bereits seit 2009 ein Wildtierverbot in Zirkussen gibt, konnte er über Jahre nicht auftreten und seinen Käfig nicht verlassen. Im Sommer 2018 durfte er im neuen Bärenschutzzentrum in Arosa einziehen. Auf fast drei Hektar artgemässem Naturgehege mit zahlreichen Beschäftigungsmöglichkeiten, mehreren Teichen, Sträuchern, Bäumen und Weiden durfte Napa die letzten zweieinhalb Jahre endlich ein bärengerechtes Leben führen. Eindrücklich war, wie er in regelmässigen Lernschritten zunehmend das natürliche Verhalten von Bären annahm. Er lernte, was Gras, Erde und Bäume sind, wie er einen Hügel mit Gefälle herunterlaufen kann, was Nahrungssuche bedeutet und wie sich Schnee anfühlt. Mit dem erstmaligen Antreten einer Winterruhe hat Napa dem Arosa Bärenland schlussendlich das grösste aller Komplimente gemacht. Die Winterruhe wird von Bären nur dann gehalten, wenn sie sich wohl fühlen. Sie ist damit ein Ausdruck der artgemässen Haltung im Arosa Bärenland. Im Frühjahr 2019 bekam Napa dann zwei «Gspänli». Amelia und Meimo, zweid er letzten albanischen Restaurantbären, wurden von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten aus einer nicht tiergerechten Haltung befreit und fanden mittels Wintertransport ihren Weg in ihr neues Zuhause im idyllischen Bergdorf Arosa. Nach mehreren Monaten beobachtungsintensiver Eingewöhnungszeit war es dann soweit und Napa durfte seinen ersten direkten Kontakt mit anderen Bären erfahren. Die Vergesellschaftung von Amelia, Meimo und Napa war geglückt und so lebte Bär Napa sein letztes Jahr in Gesellschaft mit den beiden Bären. So entfaltete er sein natürliches Sozialverhalten, wobei er sich als dominantes Männchen behauptete. Er trug viel dazu bei, den Besucher*innen vom Arosa Bärenland auf erlebnisreiche Art, Wissen über den Tierschutz sowie die Biologie der Bären zu vermitteln. Napas Geschichte und seine Verhaltensentwicklung bewegte die Herzen aller Bärenfreundinnen und Bärenfreunde und Napa wurde mit seinem freundlichen Wesen zum Liebling aller Fans. Traurigerweise erkrankte er im Sommer 2020 an Epilepsie. Die sofort eingeleitete medikamentöse Behandlung wirkte zu wenig. Am 4. November 2020 wurde Napa von seinem schweren Leiden erlöst. Im Hinblick auf seine frühere Leidensgeschichte ist es schön zu wissen, dass er noch eine wunderbare Zeit im Arosa Bärenland verbringen durfte. Auch wenn man sich natürlich gewünscht hätte, dass diese länger gewesen wäre. Wir alle werden ihn sehr vermissen und Napa wird stets ein Symbol für alle Tiere bleiben, denen geholfen werden konnte. Hier an seinem Gedenkort wird Napa über das Arosa Bärenland wachen. Sein Blick wird in das nach ihm benannte Napa Valley schweifen – genauso, wie er es früher oft getan hat.

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